Super 8 Film von Samuel Lutz
Das Rapid Openair möchte nicht nur Top-Musik bieten, sondern auch ein Wohlfühlort sein. Damit dies möglich ist, braucht es auch dich! Alle Besucher*innen, Künstler*innen sowie das Rapid-Team sollen Verantwortung übernehmen und sich bewusst sein, dass sie mit ihrem Verhalten den Raum und die Stimmung aktiv mitgestalten. Das Bewusstsein für Situationen, in denen Grenzen anderer überschritten werden oder wurden. Diese Grenzen sind sehr individuell: Deine persönlichen Grenzen sind nicht diejenigen des Gegenübers. Jede*r definiert sie für sich selbst. Wir stehen dafür ein, dass diese Grenzen respektiert werden.

Während des Festivals sind Awareness-Helfer*innen vor Ort. Wenn du dich unwohl fühlst oder eine unangenehme Situation beobachtest, sind sie gerne für dich da, hören dir zu und nehmen dich ernst. Achten wir aufeinander, begegnen uns respektvoll und kreieren gemeinsam ein unvergessliches Fest, an dem sich alle willkommen und wohlfühlen können!

Ausführlichere Informationen zu unseren Grundsätzen findest du in unserem Awareness-Konzept. Bei Fragen oder Anliegen zu dieser Thematik, melde dich per Mail an hello@rapidopenair.ch.


AWARENESS KONZEPT


Das Rapid Openair soll ein Ort sein, an dem du mit deinen Mitmenschen besondere Momente erleben  sowie miteinander Musik geniessen kannst.

Awareness bedeutet Bewusstsein, Achtsamkeit, für gewisse Problematiken sensibilisiert sein. Wir möchten ein sensibilisierter Ort sein und setzen uns dafür ein, dass alle Anwesenden eine gute Zeit erleben können. Was dabei eine «gute Zeit» ist und wo die Grenzen liegen, bestimmt jede Person für sich selbst – aufgrund der eigenen Geschichte, Erfahrungen und im jeweiligen Moment. Darum ist es wichtig, nicht nur die eigenen Grenzen wahrzunehmen und zu respektieren, sondern auch die der Anderen.

Das geht nur, wenn alle, die am Festival teilnehmen – das Festival-Team, die Besucher*innen, die Helfenden sowie auch die Künstler*innen – aufeinander Rücksicht nehmen und sich bewusst sind, dass sie mit ihrem Verhalten den Raum und die Stimmung aktiv mitgestalten und somit miteinander Verantwortung tragen.

Trotzdem können auch am Rapid Openair Grenzüberschreitungen passieren. Ein Awareness-Konzept kann in solchen Situationen hilfreich sein:


UNSERE GRUNDSÄTZE


1. Wir wollen ein Ort sein, indem die eigenen Grenzen wie auch die der Anderen respektiert werden.

2. Wir tolerieren kein diskriminierendes Verhalten jeglicher Art.

3. Nur Ja heisst Ja. Fehlende Zustimmung berechtigt zu keinerlei Handlungen.

4. Wir hören Betroffenen zu, nehmen sie ernst und schreiten bei Bedarf ein
Personen mit fehlender Einsicht für ein übergriffiges oder diskriminierendes Verhalten, werden verwiesen


BESONDERS WICHTIG FÜR UNS



Diskriminierung
Unsere Gesellschaft ist stark von Machtdynamiken geprägt, sodass die Abwertung aufgrund von (zugeschriebenen) Merkmalen für viele keine Seltenheit ist. Diskriminierung hat viele unterschiedliche Gesichter. Übergriffe zeigen sich in Form von verbaler, körperlicher und psychischer Gewalt. Wir tolerieren am Rapid Openair keinen Diskriminierung jeglicher Art.

Konsens
Handlungen und Gespräche finden im gegenseitigen Einverständnis statt, anstatt in der Annahme, dass etwas schon ok ist, wenn kein Widerstand wahrgenommen wird. Generell gilt: Nur ein Ja ist ein Ja. Ein Ja (und auch ein Nein) kann auch nonverbal übermittelt werden.
Fehlendes Einverständnis bedeutet keine Zustimmung für eine Handlung. Dazu gehören unter anderem Gespräche, Körperkontakt, Antanzen oder Konsumzwang. Gegenseitiger Respekt bietet die Grundlage für möglichst viel Freiheit für alle.

Definitionsmacht
Die Entscheidung, ob eine Grenzverletzung vorliegt, fällt einzig und allein die betroffene Person. Jede betroffene Person von Gewalt kann nur von sich selbst sagen, was sie als Übergriff empfindet und wie sie die individuell erlebte Gewalt wahrnimmt. Gewalt wird aufgrund der persönlichen Geschichte, Gegenwart und Erfahrung von Betroffenen unterschiedlich erlebt, eingeordnet und eingeschätzt.

Unterstützung holen
Wenn du von diskriminierendem Verhalten betroffen bist, deine Grenzen überschritten werden oder du dich unwohl fühlst und dies teilen möchtest, ist das Awareness-Team für dich da. Wir hören dir aktiv zu. Wir stellen das nicht in Frage und versuchen, dich bestmöglich zu unterstützen.
Manchmal braucht es Zeit, um grenzüberschreitende Situationen, Diskriminierung oder sexualisierte Gewalt auch als solche zu erkennen. Und manchmal ist es zu überfordernd im Moment der Grenzverletzung darüber zu sprechen. Deshalb sind wir auch nach dem Festival für dich da und kannst dich im Nachhinein an hello@rapidopenair.ch melden.  
 
Unterstützung anbieten
Wenn du merkst, dass eine Person von Diskriminierung betroffen ist, oder du einen Übergriff beobachtest, frage nach, ob Hilfe gebraucht wird. Wichtig ist auch, dass du deine eigenen Grenzen kennst. Wenn eine Situation deine Grenzen überschreitet, hole dir Hilfe bei Awareness-Helfer*innen oder Freund*innen. Sollte die betroffene Person deine Hilfe abweisen oder nicht darüber reden wollen, akzeptiere das. Wenn die*der Betroffene reden will, ist es wichtig, aktiv zuzuhören und die Aussagen und persönlichen Grenzen nicht in Frage zu stellen.

Privilegien
Privilegien zu haben bedeutet, mit gewissen Problemen und Diskriminierungen im Alltag nicht konfrontiert zu sein. Privilegien können sein: einen Schweizer Pass haben; als weiss gelten; cis Mann sein; heterosexuelles Begehren ausleben; sich als cis zu identifizieren; keine mental illness zu haben; Geld haben; nicht behindert zu werden; eine Hochschulbildung haben; schlank sein; gesund sein; Zeit haben; vernetzt sein…
Menschen haben unterschiedliche Privilegien und sind unterschiedlich stark von Diskriminierungsformen betroffen. Mache dir Gedanken zu deinen Privilegien und sei dir bewusst, wie du von ihnen profitierst. Sei dir auch bewusst, dass du sowohl die Privilegien wie auch Diskriminierungsformen, von denen andere Personen betroffen sind, nicht immer wissen kann.

Awareness vor Ort
Während des ganzen Festivals sind Awareness-Helfer*innen im Einsatz. Du erkennst das Awareness-Team an ihrem leuchtenden, geknüpften Band um den Hals oder Kopf. Sie sind die Ansprechpersonen für Vorfälle und Übergriffe, oder wenn sich eine Person unwohl fühlt. Sie handeln nur unterstützend, wenn eine Person darum gebeten hat oder ihr Einverständnis gegeben hat. Zudem sind sie zu «Stosszeiten» in der Nähe der Kasse und weisen die Besuchenden zusätzlich auf das Awareness-Konzept hin.
Wir sind uns bewusst, dass unser Openair nicht automatisch diskriminierungsfrei ist, nur weil wir uns Mühe geben, diese Werte zu vermitteln und spürbar zu machen. Vielleicht ist es uns unter Umständen nicht ganz möglich, dies lückenlos umzusetzen. Wir geben uns trotzdem grosse Mühe, einen Safer Space für alle zu schaffen und sind froh um Hinweise, sowie auch auf Problematiken aufmerksam gemacht zu werden. Für Feedback sind wir offen: hello@rapidopenair.ch

Aufeinander achten, Verantwortung übernehmen und gemeinsam Diskriminierung jeder Art entgegentreten.